Allgemeines zum CMS Vergleich: sowohl Joomla als auch Wordpress sind beliebte Content Management Systeme (CMS) zur Erstellung und Verwaltung von Webseiten. Joomla empfiehlt sich bei größeren Webprojekten mit umfassender Benutzerverwaltung und anspruchsvollen Designanforderungen. WordPress kann seine Stärken in der einfachen Handhabung für kleine und mittelgroße Projekte ausspielen.
Aber so einfach ist es nicht, denn letztlich vergleichen wir damit nur die technischen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Nutzer:innen und nicht die Systeme selbst.
Aufbau und Bedienung
Joomla ist ein vollständiges CMS, das die Erstellung einer komplexen Website ermöglicht. Im CMS Vergleich punktet Joomla im Backend (seit Version 4 auch barrierefrei) mit der Verwaltung von Komponenten und Erweiterungen zur Integration komplexer Aufgaben (Shoplösungen, Bildergalerien,…) und spezifischen Anzeigemöglichkeiten innerhalb einer Seite. Auf den ersten Blick scheint die Bedienung des Joomla-Systems daher auch recht aufwendig.
Großes Plus bei Joomla: Die Basisinstallation bringt eine größere Auswahl an zusätzlichen Funktionen, wie zum Beispiel das Erstellen und Verwalten von Kontaktformularen, Benutzerberechtigungen und Mehrsprachigkeit mit.
WordPress wurde ursprünglich als Blog-Plattform entwickelt und wird daher in der Regel für kleinere Websites oder Blogs verwendet. Der überschaubare Administrationsbereich und die große Auswahl an Vorlagen und Plugins macht Wordpress so interessant und daher auch zum Marktführer. Im CMS Vergleich punktet Wordpress vorranging mit einer intuitiven Bedienung des Backends, was speziell kleinen Unternehmen den Umgang erleichtert.
Sicherheit
Joomla hat im CMS Vergleich die Nase vorn, wenn es um Sicherheit geht. Auch, weil es weniger verbreitet und daher nicht das offensichtlichste Ziel für Angriffe ist. Ausschlaggebender ist die Tatsache, dass Joomla eine Reihe von Erweiterungen bietet, mit denen sich SSL und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) erzwingen lassen.
Bei WordPress können diese Merkmale nachgerüstet werden. Bei der Vielzahl an Plugins ist allerdings Vorsicht geboten (siehe Plugins).
Beim Thema Sicherheit spielt auch die Aktivität der Joomla-Community eine Rolle. Die engagierte Entwickler- und Benutzergemeinschaft bedeutet, dass es mehr zielgerichtete Updates und Patches für Erweiterungen gibt.
Sowohl Joomla als auch Wordpress veröffentlichen regelmäßig Sicherheitsupdates, die neue Funktionen bringen oder Fehler beheben. Kleinere Updates können monatlich erscheinen, größere ca. 1x jährlich. Zusätzlich werden mit Updates auch bekannte Sicherheitslücken geschlossen. Daher müssen Websites laufend upgedated werden!
Zum Thema Sicherheit lässt sich der CMS Vergleich nur schwer ziehen, da Website Security von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Hier finden Sie einen Artikel zum Thema sichere Websites mit Open Source CMS.
Plugins
Der CMS Vergleich zeigt, dass beide Systeme Plugins für fast jedes denkbare Szenario, von der Integration von Social-Media-Plattformen bis hin zu SEO-Tools und Sicherheitsfunktionen bieten. Es gibt auch viele kommerzielle Plugins von Drittanbietern, die in der Regel mehr Funktionen und Support bieten als kostenlose.
Wordpress steht bei der Menge an Plugins (ca. 55.000) unangefochten auf Platz 1. Bei einer derart großen Auswahl ist allerdings nicht immer sichergestellt, dass die Erweiterungen stets aktuell gehalten werden und auch in der Zukunft verfügbar sind.
Joomla kann das für seine derzeit knapp 6.000 Erweiterungen zwar auch nicht garantieren, aber das Risiko ist im Verhältnis überschaubar. Für uns ein klarer Pluspunkt im CMS Vergleich.
Zudem kommt Joomla in der Basisinstallation bereits mit integrierten Zusatzfunktionen wie den Benutzerberechtigungen und Mehrsprachigkeit, die somit standardmäßig von allen für Joomla verfügbaren Erweiterungen unterstützt werden.
! Performanceverlust durch unvorteilhaften Code
Bei unserem CMS Vergleich stoßen wir immer wieder auf ein generelles Problem, das wir auch aus eigener Erfahrung kennen: Plugins können Code enthalten, der die Ladezeit einer Website verlangsamt, indem er unnötige Anfragen an externe Server sendet oder schlecht optimierte PHP- oder JavaScript-Code verwendet. Auch wenn das Plugin selbst möglicherweise keine Sicherheitslücken aufweist, kann der unvorteilhafte Code dazu beitragen, dass eine Website anfälliger für Angriffe wird.
CMS Vergleich - Zusatztipps:
Welches System Sie auch wählen: es ist wichtig, dass Sie sorgfältig auswählen, welche Plugins oder Erweiterungen Sie auf Ihrer Website verwenden.
- Achten Sie auf Bewertungen und Kommentare
- Recherchieren Sie vertrauenswürdige Quellen
- Führen Sie regelmäßige Sicherheitsupdates für Ihre Plugins durch
- Überprüfen Sie auch deaktivierte Erweiterungen regelmäßig
- Entfernen Sie Plugins, die sie nicht mehr benötigen
TIPP: Joomla bietet eine aktuelle Liste an Erweiterungen, für die es keine Patches gibt und die somit deinstalliert werden sollten.
https://extensions.joomla.org/vulnerable-extensions/vulnerable/
Schutz vor SPAM
Sowohl Joomla als auch WordPress sind anfällig für Spam, wenn sie nicht entsprechend geschützt sind. In beiden Systemen können Spammer Kommentare oder Formulareinträge hinterlassen, die möglicherweise von einer Software verfasst wurden.
WordPress bietet standardmäßig Unterstützung für CAPTCHAs (Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart), um sicherzustellen, dass ein menschlicher Benutzer eine Aktion ausführt.
In Joomla können verschiedene Captcha-Plugins von verschiedenen Anbietern installiert und aktiviert werden.
CMS Vergleich Zusatzinformation:
Beide Systeme verfügen über integrierte Spam-Filter, die verdächtige Aktivitäten identifizieren und blockieren. Einen detaillierteren CMS Vergleich zu diesem Thema können wir hier nicht anbieten. In jedem Fall ist es wichtig, dass Benutzer:innen regelmäßig den Spam-Filter überprüfen und diesen entsprechend anpassen.
Design / Templates
Joomla Templates können sehr effizient gestaltet und höchst individuell angepasst werden. Da Design und Inhalte in Joomla sauber getrennt sind, kann ein Design jederzeit komplett geändert werden, ohne dass die Inhalte neu eingepflegt werden müssen oder Probleme bei der Aktualisierung auftreten.
WordPress bietet eine Vielzahl kostenloser Templates, die bis zu einem gewissen Grad individuell gestaltet werden können. Zudem sind auch Premium-Templates sehr kostengünstig und locken daher eine Vielzahl an Webseitenbetreiber:innen an. Einem individuellen Design stehen allerdings ein eingeschränkter Zugriff auf PHP-Code und HTML-Quelltext im Weg.
CMS Vergleich Zusatzinformation:
Ein generelles Problem stellen Vorlagen von unklaren Quellen dar, die oft unnötige Skripte, vielzählige Plugins oder unoptimierten Code enthalten. Dies kann die Ladezeiten verlangsamen und die Nutzererfahrung beeinträchtigen.
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Sowohl Joomla als auch Wordpress bieten Einstellungen auf Knopfdruck, wie z.B. die Erstellung suchmaschinenfreundlicher URLs. Beide Systeme verfügen zusätzlich über eine Vielzahl an Erweiterungen, mit denen einzelne Seiten oder Artikel für das Suchmaschinenranking optimiert werden können.
Beiträge in Joomla können von Haus aus durch Meta-Beschreibungen und die Zuweisung von Keywords optimiert werden. Wordpress punktet mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche.
Datenschutz
Seit Joomla 3.9 existiert die Datenschutz-Suite, die für Seitenbetreiber:innen einige Aufgaben bzgl. der Einhaltung der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) übernimmt.
Wordpress hat mit Version 4.9.6 unter anderem neue Tools hinzugefügt, die "dem Betreiber helfen, personenbezogene Daten zu exportieren und Löschungsanfragen zu erfüllen".
Titelbild: Raquel Martínez
